Konnte lange nicht einschlafen und fühle mich heute platt und matschig wie die letzten Äpfel auf der Wiese. Das Thema hat mich einfach am Kragen gepackt, und mich vor die Tür des grauen Zimmers geschleppt. Ich will da aber nicht rein, und auch nicht in die Jammerkammer. Es arbeitet in mir in Form von Fieberschüben, und schüttelt mich ordentlich durch das ganze Repertoire von Verdrängungsversuchen und Kopfkonstrukten, aber ich habe heute einfach keine Lust dazu. Ich WILL es nicht denken.Ich lasse es einfach in mich einsinken, so lange, bis es unten wieder aus mir ausfliessen kann, ich lasse es machen, sehe ihm dabei zu und denke dabei an den Süsskartoffeleintopf, den ich gleich kochen werde, an meine Berwerbungen, die ich heute vorbereiten will, an das Kissen, das ich heute fertighäkeln will. Ich bekämpfe es nicht mehr, ich will mich nicht dauernd damit aufhalten, obwohl ich mittendrin bin.
Ist Zeitverschwendung, denn es ist alles 1000 gedacht worden, und es gibt keine Lösung, als einfach weiterzuschreiten, jeden Moment neues Land zu sehen, das Alte loszulassen, damit Platz für das Neue entsteht.
momoseven - 2008/11/25 16:17
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Wo einen wahlloses Zappen manchmal hinführt:
Die Reportage: "Frozen Angels" heute Nacht im ZDF, ein einfühlsamer, kritischer Bericht aus der Welt der künstlichen Befruchtung, der Leihmütter, der bereits am Horizont heraufdämmernden, gentechnisch perfektionierten, blonden und blauäugigen Nachkommenschaft, künstlich gestaltet nach Wunsch und Bedürfniss der, grundsätzlich wohlhabenden Wunscheltern.
Die Idee, die Hitler von den Amis geklaut hat, denn die hatten diese Idee schon lange.
Manipulation des Erbgutes, Eugenik, die bewusste Züchtung von intelligenteren, schöneren, krankheitsresistenteren Menschen.
In der Sendung: ein wunderbarer, zynischer dicker Mann, ein Radiosprecher, der sich dieses Themas vehement angenommen hat, seine Kinder sind selbst Produkte des Invitroverfahrens, der sagte, wenn ich meinen Kindern 20-30 Lebensjahre mehr schenken kann, Klar, SOFORT!!!
Die Szenen bei der Geburt einer Leihmutter, die 9 Monate im vollen Bewusstsein ein Kind in sich austrägt, um es dann wegzugeben. Ihr beherrschtes Gesicht, das bereits zeigt, daß sie sich über viele Jahre grämen und sehnen wird. All die vielen, seltsamen, unterdrückten Gefühle, die dabei eine Rolle spielen. Ein ausgesprochen symphatischer junger Mann, der einer der ersten Ergebnisse dieser Verfahren war, sein Spender hatte einen IQ von 180, er auch, aber er ist so intelligent, daß er sich davon distanziert, daß er sagt, für ihn ist das etwas perverses, Geldmache, Gottspielen, an der Natur rumpfuschen.
Das mir, mir, einer Frau von 46 Jahren, die, weil sie (leider) nie jemanden fand, der das mit ihr hätte durchziehen wollen, nie Kinder hatte, und GOTTSEIDANK niemals hat abtreiben müssen. Die zu alt, und gar nicht Geld verdienend ist, um eines der Millionen von elternlosen Kindern adoptieren zu dürfen, (ihre eigene Mama ist ein Adoptivkind), die sich erst vor kurzem eine Hormonspirale hat einsetzen lassen, um nicht ungewollt aus diesem Kelch trinken zu müssen, und die weinen muss, wenn sie eine Geburt im Fernsehen sieht.
Es gent nicht um die Kinder, die dann entstehen. Die sind, wie alle Kinder, einfach wunderbar. Es geht darum, was in den Köpfen dieser Menschen ist, was für Herzenswünsche sie züchten, daß Samenbänke für manche Menschen ein äusserst lukratives Geschäft geworden sind, eine Marktlücke sozusagen. Das perfekte Kind, das wollen sie haben, auch wenn ihnen die Natur und ihr Schicksal eigentlich sagten, es ist nicht an Euch!
Das geht bei mir ans Eingemachte. Denn, obwohl die Medizin mittlerweile soweit fortgeschritten wäre, daß selbst ich in meinem Alter noch ein Kind haben könnte, und dieses Wissen manchmal, und heute nacht mal wieder besonders an mir nagt, das Schicksal hat es mir nicht so bestimmt, und ich würde es auch nicht erzwingen wollen, ich glaube, daß alles so sein muss, wie es kommt im Leben, und man das Beste drausmachen muss, aus dem, was einem gegeben wird.
Alles, was man mit seinem EGO durchzudrücken versucht ist irgendwie nicht gesund.
Dennoch ist es schmerzvoll für eine Frau, zu wissen, daß sie nie leibliche Mutter sein wird, nie erleben, wie es ist, schwanger zu sein, nie ein kleines Wesen an seiner Brust saugen fühlen wird.
Das IST heftig, und obwohl ich mich schon jahrelang mit diesem Thema beschäftigt habe, knallt es heute Nacht richtig ordentlich rein.
WEIL ich vielleicht jetzt endlich weiss, daß ich eine gute Mutter hätte sein können, den ich habe soviel zu geben, und an wen???
Na, immerhin, ich bin eine beliebte Tante, alle Kinder, und alle Eltern, mit denen ich zu tun hatte, mochten mich sehr ob meiner Geduld und Liebe, die ich ihren Kindern entgegenbrachte.
Und vielleicht ist es ja das was mich irgendwie auszeichnet,
Ich liebe ALLE Kinder. Sind doch eh nicht mein Eigentum, also was soll´s.
Daß ich wahre Mutterschaft nie erleben werde, na ja, damit muss ich leben, es wird mich aber niemals daran hindern, jedes Kind, das mir begegnet, zu lieben, und beschützen zu wollen.
Aus 2. Hand habe ich erfahren, daß eine Adoption eine gute Sache sein kann, und diese Welt ist voll von elternlosen Kindern.
Warum sich nicht um das kümmern, was IST???
Wohin führt uns dieser Egoismus der Menschen, die unbedingt etwas haben wollen, das die Natur ihnen verwehrt???
Es grüsst eine ziemlich aufgewühlte und nachdenkliche Mone
momoseven - 2008/11/25 01:40
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