Momente
Eine liebe Nachbarin postet von Zeit zu Zeit ihre "Glücksmomente".
Ich dachte, das ist eine gute Idee, und das mach ich auch mal, aber je mehr ich über das Thema nachdachte, desto mehr wurde mir klar, daß ich für mich persönlich anders an dieses Thema rangehen will.
Das liegt vielleicht daran, daß ich mich in den letzten Jahren innerlich stark verändert habe. Der Begriff und das Gefühl "Glück" war in dieser Zeit einem starken Wandel unterzogen. In dem Maße, in dem meine depressiven Stimmungen weniger wurden, veränderte sich auch das Gefühl. Früher hatte ich oft sehr starke, euphorische Momente, die aber oft auch auf eher ungesunde, äussere Einflüsse zurückzuführen waren. Zuviele solcher extremer Momente waren für mich nicht gut, sie führten über kurz oder lang in eine Überreizung mit darauffolgendem Stimmungstief. Auch jetzt bin ich gelegentlich noch Stimmungsschwankungen unterworfen, jedoch derzeit in einem erträglichen Maß.
Je mehr es mir gelingt, ausgeglichen zu werden, desto mehr scheine ich mich für mich gerade an das Thema "Glück" anzunähern. Am Schönsten ist für mich inzwischen, eine heitere, gelassene Stimmung zu haben, und zwar bei allem was ich tue. Natürlich gibt es auch Momente, in denen es mehr ist, als das, in denen ich das Gefühl habe, wirklich im Einklang zu sein, und nicht nur Zufriedenheit, sondern ein aktives Bejahen meiner Existenz empfinde. Die Hochgefühle, die ich früher manchmal verspürte, erscheinen mir heute zum Teil wie eine Illusion, ein Trugbild, flüchtig und äusserst schnell vergangen. Oft blieb danach ein schales, trauriges und leeres Gefühl zurück, und es fiel mir schwer, all die anderen Gefühle, die man als Mensch haben kann, zu akzeptieren.
Vielleicht ist es tatsächlich auch eine Form von Glück, auch die anderen Momente erleben zu können, ohne sich dagegen wehren zu müssen.
Deßhalb möchte ich hiermit die Rubrik "Momente" eröffnen, die eben nicht nur die Glücksmomente darstellen soll, sondern auch all die anderen kleinen und großen Geschehnisse, die mein Bewusstsein auf irgendeine Art verarbeitet und deutet, und in eine Stimmung legt.
Keine Ahnung, was daraus wird.
Vielleicht werde ich ja langsam zu faul, längere Beiträge über mich zu schreiben ;-)
Ich glaube aber auch, das könnte für mich selbst interessant sein, und mir helfen, mich noch besser zu sortieren, und auch, um ehrlicher zu mir zu sein.
Also!
Heute gab es:
- Das Gefühl, im Kino am richtigen Platz für mich zu sein
- Die Erkenntniss, daß ich für eine bestimmte Person niemals arbeiten würde, weil sie mich wuschig macht.
- Die Erkenntniss, daß ich unter Druck mehr leisten kann, als ich mir selber zutraue
- Das Rauchen nervt mich teilweise schon wieder, aber ich habe Angst vor dem Aufhören, und fühle mich dem im Moment nicht gewachsen
- Das Gefühl, das Wochenende verdient zu haben
- Starke Vorfreude auf meinen Zelturlaub (ich rief gestern beim Campingplatz an, und es ist kein Problem, meine Feuerschale zu betreiben)
- Freude über ein paar schöne Telefonate
- Spaß daran, beim Einkaufen nette Pläuschchen abzuhalten
- Eine leichte Bremsung meines Spazierdranges in Form von Hüftschmerzen, was mir gar nicht gut gefällt
- Sorge um einen Kollegen, der Morgen in sein Land fliegt, das er vor 20 Jahren aus politischen Gründen verlassen hat, um seine todkranke Mutter noch einmal zu sehen
- Die Entschlossenheit, jetzt alle Papiere für den TÜV nächste Woche zusammenzusuchen, und noch etwas aufzuräumen
So, mit diesem Sammelsurium an Momenten beende ich das für heute. Mal sehen, wie es sich weiterhin anfühlt. Es ist nur ein kleiner Ausschnitt meines Tages, aber es repräsentiert doch die wichtigsten Momente.
Schönen Abend Euch!
:-)
Ich dachte, das ist eine gute Idee, und das mach ich auch mal, aber je mehr ich über das Thema nachdachte, desto mehr wurde mir klar, daß ich für mich persönlich anders an dieses Thema rangehen will.
Das liegt vielleicht daran, daß ich mich in den letzten Jahren innerlich stark verändert habe. Der Begriff und das Gefühl "Glück" war in dieser Zeit einem starken Wandel unterzogen. In dem Maße, in dem meine depressiven Stimmungen weniger wurden, veränderte sich auch das Gefühl. Früher hatte ich oft sehr starke, euphorische Momente, die aber oft auch auf eher ungesunde, äussere Einflüsse zurückzuführen waren. Zuviele solcher extremer Momente waren für mich nicht gut, sie führten über kurz oder lang in eine Überreizung mit darauffolgendem Stimmungstief. Auch jetzt bin ich gelegentlich noch Stimmungsschwankungen unterworfen, jedoch derzeit in einem erträglichen Maß.
Je mehr es mir gelingt, ausgeglichen zu werden, desto mehr scheine ich mich für mich gerade an das Thema "Glück" anzunähern. Am Schönsten ist für mich inzwischen, eine heitere, gelassene Stimmung zu haben, und zwar bei allem was ich tue. Natürlich gibt es auch Momente, in denen es mehr ist, als das, in denen ich das Gefühl habe, wirklich im Einklang zu sein, und nicht nur Zufriedenheit, sondern ein aktives Bejahen meiner Existenz empfinde. Die Hochgefühle, die ich früher manchmal verspürte, erscheinen mir heute zum Teil wie eine Illusion, ein Trugbild, flüchtig und äusserst schnell vergangen. Oft blieb danach ein schales, trauriges und leeres Gefühl zurück, und es fiel mir schwer, all die anderen Gefühle, die man als Mensch haben kann, zu akzeptieren.
Vielleicht ist es tatsächlich auch eine Form von Glück, auch die anderen Momente erleben zu können, ohne sich dagegen wehren zu müssen.
Deßhalb möchte ich hiermit die Rubrik "Momente" eröffnen, die eben nicht nur die Glücksmomente darstellen soll, sondern auch all die anderen kleinen und großen Geschehnisse, die mein Bewusstsein auf irgendeine Art verarbeitet und deutet, und in eine Stimmung legt.
Keine Ahnung, was daraus wird.
Vielleicht werde ich ja langsam zu faul, längere Beiträge über mich zu schreiben ;-)
Ich glaube aber auch, das könnte für mich selbst interessant sein, und mir helfen, mich noch besser zu sortieren, und auch, um ehrlicher zu mir zu sein.
Also!
Heute gab es:
- Das Gefühl, im Kino am richtigen Platz für mich zu sein
- Die Erkenntniss, daß ich für eine bestimmte Person niemals arbeiten würde, weil sie mich wuschig macht.
- Die Erkenntniss, daß ich unter Druck mehr leisten kann, als ich mir selber zutraue
- Das Rauchen nervt mich teilweise schon wieder, aber ich habe Angst vor dem Aufhören, und fühle mich dem im Moment nicht gewachsen
- Das Gefühl, das Wochenende verdient zu haben
- Starke Vorfreude auf meinen Zelturlaub (ich rief gestern beim Campingplatz an, und es ist kein Problem, meine Feuerschale zu betreiben)
- Freude über ein paar schöne Telefonate
- Spaß daran, beim Einkaufen nette Pläuschchen abzuhalten
- Eine leichte Bremsung meines Spazierdranges in Form von Hüftschmerzen, was mir gar nicht gut gefällt
- Sorge um einen Kollegen, der Morgen in sein Land fliegt, das er vor 20 Jahren aus politischen Gründen verlassen hat, um seine todkranke Mutter noch einmal zu sehen
- Die Entschlossenheit, jetzt alle Papiere für den TÜV nächste Woche zusammenzusuchen, und noch etwas aufzuräumen
So, mit diesem Sammelsurium an Momenten beende ich das für heute. Mal sehen, wie es sich weiterhin anfühlt. Es ist nur ein kleiner Ausschnitt meines Tages, aber es repräsentiert doch die wichtigsten Momente.
Schönen Abend Euch!
:-)
momoseven - 2011/08/05 17:38
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