Ein paar sehr ungemütliche Tage liegen hinter mir, körperlich wie seelisch, die wohl die Nachwirkungen eine starken Anspannung und einer Menge (auch selbstgeschaffenem) Stress waren. Im Nachhinein sehe ich es als eine Art Grenzabtastung an, mit gelegentlichem Überschreiten, und wenn es auch schmerzhaft war, und mich gewaltsam dazu gezwungen hat, wieder ein bißchen vom Gas runter zu gehen, so sind das doch wichtige Erfahrungen, die mir zeigen, daß ich nicht mehr ängstlich auf halber Kraft laufe, sondern wieder bereit bin, mehr zu wagen.
An der Feinabstimmung zu arbeiten, ist und bleibt eine schwierige Aufgabe, der ich mich aber lieber stelle, als mich gar nichts zu trauen.
Draussen war ich natürlich trotz meiner elenden Rückenschmerzen, auch wenn nicht mal mehr das Laufen ab einem gewissen Stadium half, und ich mich ziemlich unelegant durch den Wald schleppte.
Nichtsdestotrotz hatte ich einige wirklich kuriose Gänge in der letzten Woche, deren High-Lights ich leider mit meiner Kamera gar nicht festhalten konnte.
So lief mir, ich glaube das erste Mal, seit ich hier rumlaufe, ein Fuchs über den Weg, stand sekundenlang unbeweglich nur ein paar Meter vor mir, doch als ich vorsichtig nach der Kamera greifen wollte, verschwand er blitzschnell.
Dafür habe ich eine Maus erwischt:
Überall am Wegesrand raschelt es zur Zeit im Gebüsch, und oft nur noch aus den Augenwinkeln kann man Mäuschen erhaschen, diese fühlte sich aber scheinbar nach ein paar Metern wieder sicher.
Eine Begegnung der besonderen Art hatte ich, als ich vom Durchstreifen des Waldes zurück auf den Waldparkplatz kam, auf dem ich mein Auto geparkt hatte. Nichtsahnend tappte ich um eine Kurve und sah durch die Bäume einen alten Mann neben meinem Auto stehen, der da offensichtlich ins Gebüsch pieselte. Das Besondere an ihm war, daß er splitterfasernackt war.
Ich blieb abrupt stehen, und lief vorsichtig wieder ein paar Schritte zurück, aber er hatte mich wohl bemerkt, und rannte panisch zu seinem Auto und fuhr quasi mit quietschenden Reifen weg. Ich habe noch lange darüber nachgegrübelt, wieso der wohl nackt in seinem Auto rumfährt, und auf einem einsamen Parkplatz rumläuft, es war kein besonders warmer Tag.
Hm.
Zurück in den Wald.
Es gibt erste Sichtungen:
Einerseits von den äusserst seltenen Moos-Schief-Grinsern
Doch auch, und das in steigendem Maße von der Gattung, auf die sich die Suchfunktion meines Auges, nach der Kräutersammelzeit, nun langsam umstellt: hier die wunderschönen -
Hexen-
Ich ließ sie noch allesamt stehen, erinnert sich mein Magen ja noch an die Schwerverdaulichkeit besonders dieser Art, aber auch rein optisch sind sie sehr lecker, wie ich finde, und ich werde natürlich weiter nach ihnen spähen.
Wenn ich unterwegs bin im stillen, unberührten Grün
dann entspannt sich manchmal meine Seele so sehr
daß ich mich sehr, sehr verbunden fühle mit der Natur, und dann schmerzt es mich, so etwas zu sehen:
Vielleicht war ich in einem früheren Leben ja mal ein Indianer, oder - Idefix....
Dauernd läuft mir Draussen so was Kleines, Süsses vor die Füsse
was mich immer wieder dazu bringt, den Blick genauer auf die Schönheit dessen zu richten, was da unten so wächst
oder sich in Augenhöhe vor meiner Nase befindet
Doch auch nach oben lohnt sich immer ein Blick
Wenn meine -
Recherchen- richtig waren, nennen die sich Cirrocumulus undulatus, auf jeden Fall sind sie hübsch
So wie auch dieser Abendhimmel vor meinem Fenster
So.
Da ich mich nun endlich wieder besser bewegen kann, muss ich ein paar liegengebliebene Berge abtragen. Danach werde ich mal gucken, ob ich vielleicht ein paar junge Steinpilze entdecken kann, das wär doch was!
So oder so, raus ins Grün ist auf jeden Fall angesagt.
Ich bin froh, daß auf jedes Schlechtwetter immer wieder Sonnenschein folgt, und verabschiede mich ins Wochenende.
Und wünsche Euch ein ganz Wunderbares!
:-)