Der Wind braust ums Haus, und die Kerzen flackern selbst bei geschlossenen Fenstern.
Öffne ich mein Schlafzimmerfenster, das nach Osten rausgeht, bin ich vom direkten Wind geschützt, aber ich kann spüren, wie bewegt die Luft ist, wie der Strom der Lüfte an- und abschwillt. Frische und Milde vermischen sich in dieser Bewegung.
Die auch sichtbar ist, wenn ich in den Himmel blicke.
Der Mond leuchtet drei-viertel-hell am schwarzen HImmel. Dunkle Wolken, an den Rändern heller werdend bis zum Silber, die rasch über den Himmel ziehen. In der Nähe des Mondes verändern sie ihre Farbe, werden bunter. Und dann taucht der Mond in den Wechsel von Hell und Dunkel ein, und ganz plötzlich ist er es, der sich bewegt, er scheint auf einmal zu steigen, während die Wolken stillstehen. Rasend schnell.
Alles ist in Bewegung, und überall im Dorf klappert Lockeres, rauschen die Bäume und der Wind pustet jedes andere Geräusch fort.
Fast schade, das Fenster wieder schließen zu müssen, und mich wieder abzutrennen von der Luft da draussen heute Nacht, die bis tief in mein Inneres weht.
Schlaft Alle Gut!!!
:-)
momoseven - 2013/01/30 23:29
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Nach längerer Pause gibt es heute mal wieder eine neue Episode mit Lady M und ihrem Butler. Alle Episoden finden sich im Menü in der linken Seitenleiste.
Heute: Winterwahnsinn
Das sizillianische Anwesen High Horst´n Castle, in dem Lady M und ihr Butler, sowie der Schloss-Schoß-Hund residieren, ist vom Sturm umtost. Der Himmel ist seit Wochen grau, und wo zuvor meterhohe Schneemassen das Leben auf den Gassen um das Schloß schwierig und gar gefährlich gemacht hatten, peischt nun der Wind Regen an die Fenster.
Aus dem Salon dringt erregtes Klingeln und Klopfen.
James Goodwill, der treue Butler, sich die Hände an einem Küchenhandtuch abtrocknend, stürzt hinein.
James.: „My Lady haben gerufen?“
Lady M.: (steht mitten im Raum, fuchtelnd) „James, Jaaaaaaamesss, wo bleibt denn das Abendessen? Und warum haben Sie die Kerzen noch nicht entzündet?“
James: „Aber, My Lady, es….”
Lady M.: “Das geht wirklich zu weit, James, wir haben doch ihre Pflichten genau festgelegt! Und Sie haben doch auch eine Uhr in der Küche! Sie können doch die Uhr lesen, oder?
James: „ Aber My Lady, Sie….“
Lady M.: „Keine Ausreden, James, es ist..“ (wendet sich zur Standuhr) „…es ist jetzt genau….“ (ungläubig), „….also es ist….“ (donnert)“…JAMES, diese Uhr, haben Sie etwa wieder vergessen, sie aufzuziehen?“
James: "Aber, My Lady, Nein, My Lady, ich…, Sie…“
Lady M.: „Nach dieser Uhr ist es 12 Uhr, das kann ja wohl nicht sein…“
(In diesem Moment beginnt draussen die Glocke des barocken Kirchturms ganz in der Nähe zu läuten. Lady M., die während des Disputs wild gestkulierend durch den Raum gestolpert ist, bleibt stehen. )
James: „ My Lady….“
Lady M.: (zischt) „Seien Sie mal still, James“ (lauscht den Glockenschlägen, während sich ein ungläubiger Ausdruck auf ihrem Gesicht breitmacht. Als der 12. Schlag verklungen ist, donnert sie los) „Mitternacht schon, James! Da haben Sie nicht nur das Abendessen vergessen, sondern jetzt habe ich auch noch meine Lieblingssendungen verpasst, und ich sollte eigentlich schon längst im Bett sein, und dabei muss ich morgen früh doch in aller Herrgottsfrühe….!“
James: „ Äh, My Lady….!“
Lady M.: (Wütend, laut) „Reden Sie sich jetzt nicht raus, James, das war jetzt der Tropfen, der das Fass….“ (stolpert tastend im Salon umher)
James: (mit etwas lauterer Stimme) „My Lady, dürfte ich Sie hier unterbrechen, und….“
Lady M.: (fällt fast über einen Fussschemel) „Und, Himmel noch mal, machen Sie doch endlich mal die Kerzen an, es ist ja stockfinster hier!!!“
James: (geht kopfschüttelnd auf Lady M zu, nimmt sie sanft am Arm und setzt sie auf das Sofa. Die will sich zunächst noch wehren, ist aber von der Sanftheit James überrumpelt.)
Lady M.: „James, was….“
James: (seufzt) „Halten Sie bitte mal einen Augenblick still.“
(Zieht ihr eine Sonnenbrille von der Nase und hält sie ihr direkt vor die Augen)
Lady M.: (ungläubig, greift sich an die Nase, starrt auf die Brille, schaut dann James an) „Oh!“
James: „Genau, My Lady! Sie haben diese wohl mit ihrer Lesebrille verwechselt.“
Lady M: (Sieht sich im Salon um) „Oh also das ist….also ich bin ja… (fängt an zu kichern)…also mein lieber James, das ist wirklich…“
James: (nickt heftig) „Blöd, ja, My Lady, das ist es…“
Lady M.: (entrüstet) „JAMES!“
(kichert wieder) „Ja, Sie haben ja recht… Dann ist es also tatsächlich erst Mittag!“
James: (mit leicht beleidigter Miene) „Korrekt, ich wollte in einer halben Stunde das Mittagsmahl auftragen, pünktlich wie immer.“
Lady M.: (Grinst) „ Dann habe ich meine Lieblingssendung also nicht verpasst?“
James: (verdreht die Augen) „Nein, My Lady.“
Lady M.: „Und ich muss jetzt auch noch nicht schlafen gehen?“
James: (beruhigend) „Nein, My Lady muss jetzt noch nicht schlafen gehen.“
Lady M.: (sieht sich im Salon um) „Es ist jetzt tatsächlich viel heller hier, aber immer noch ziemlich dunkel, finden Sie nicht auch?“
James: „Ja, leider, My Lady! Es liegt daran, daß es Draussen zur Zeit wegen des Winters gar nicht so richtig hell wird. Das ist um diese Jahreszeit aber ganz normal. Ich werde mir erlauben, zum Mittagsmahl, daß ich jetzt hoffentlich demnächst fertig zubereiten und servieren darf...“ (knirscht) „…und das mir nun hoffentlich nicht angebrannt ist, den großen Kandelaber im Ess-Salon zu entzünden.“
Lady M.: (zufrieden) „Machen Sie´s so, James! Kerzenlicht ist ja so wunderbar gemütlich.“
(James geht schnaubend und kopfschüttelnd ab.)
;-)
momoseven - 2013/01/30 11:11
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