Delete impossible
Wie schön wäre es, könnte man Schmerzen, Demütigungen und schlechte Erfahrungen einfach so löschen, wie eine SMS auf dem Handy, wie eine Datei im Computer, oder Abonnements in einem Weblog. Man würde auf einen Knopf drücken, und es bliebe nichts zurück, keine Enttäuschung, keine Verbitterung, keine Verkrampfung. Man könnte einfach wieder von vorne anfangen, unschuldig, unbelastet, befreit, ohne Scham.
Leider sind wir Menschen keine Computer. Ich kann meinen Schmerz einen ganzen Tag lang weglächeln, dann kommt er in der Nacht zurück, wenn ich nicht mehr lächeln kann, wenn ich mich nicht mehr gegen ihn wehren kann. Selbst wenn wir glauben, etwas löschen, vergessen, nicht-existent machen zu können, an anderer Stelle wird es immer weiterarbeiten, uns permanent am Ärmel zupfen, uns pieksen und schubsen, und zum Stolpern bringen. Je mehr wir davon anhäufen, und versuchen, es durch Verdrängung aus unserem Blick zu bringen, an einen Ort packen, an dem wir selbst keinen Zutritt mehr haben, desto mehr wird unser Blick getrübt, werden unsere Augen betrogen, und unsere Sinne auf die falsche Fährte gebracht.
Klar zu sehen, ohne den trübenden Schleier der schlechten Erfahrungen und der festen Gewohnheiten, sich und anderen immer wieder zu verzeihen, sich selbst immer wieder neu zu gebären, sich selbst wirklich und voll und ganz verstehen zu lernen, auch wenn man temporär dazu Hilfe von Aussen braucht, weitergehen, und die Suche nie aufzugeben, die Hoffnung nie aufzugeben,
DAS hätten sie uns mal in der blöden Schule beibringen sollen!!!
Leider sind wir Menschen keine Computer. Ich kann meinen Schmerz einen ganzen Tag lang weglächeln, dann kommt er in der Nacht zurück, wenn ich nicht mehr lächeln kann, wenn ich mich nicht mehr gegen ihn wehren kann. Selbst wenn wir glauben, etwas löschen, vergessen, nicht-existent machen zu können, an anderer Stelle wird es immer weiterarbeiten, uns permanent am Ärmel zupfen, uns pieksen und schubsen, und zum Stolpern bringen. Je mehr wir davon anhäufen, und versuchen, es durch Verdrängung aus unserem Blick zu bringen, an einen Ort packen, an dem wir selbst keinen Zutritt mehr haben, desto mehr wird unser Blick getrübt, werden unsere Augen betrogen, und unsere Sinne auf die falsche Fährte gebracht.
Klar zu sehen, ohne den trübenden Schleier der schlechten Erfahrungen und der festen Gewohnheiten, sich und anderen immer wieder zu verzeihen, sich selbst immer wieder neu zu gebären, sich selbst wirklich und voll und ganz verstehen zu lernen, auch wenn man temporär dazu Hilfe von Aussen braucht, weitergehen, und die Suche nie aufzugeben, die Hoffnung nie aufzugeben,
DAS hätten sie uns mal in der blöden Schule beibringen sollen!!!
momoseven - 2008/09/14 10:54
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creature - 2008/09/14 14:54
das fällt unter lebenskunst, die lernt man in der schule natürlich nicht.
momoseven - 2008/09/14 15:23
Ein wunscherschönes Video
Traurig der Text und die Musik, aber total toll, was die Kinder da gemacht haben. Wie der Fischschwarm bei "Findet Nemo", der Dori tröstet.
Wär doch toll, wenn es in der Schule das Fach "Lebenskunst" gäbe.
Da würden wir unseren Kindern mal ein bisschen mehr in die Hand geben als Müllberge und Tretminen, und Spätfolgen.
-Teach your children well...-
Wär doch toll, wenn es in der Schule das Fach "Lebenskunst" gäbe.
Da würden wir unseren Kindern mal ein bisschen mehr in die Hand geben als Müllberge und Tretminen, und Spätfolgen.
-Teach your children well...-
bonanzaMARGOT - 2008/09/14 15:42
da hast du recht.
beschissene erfahrungen, gerade menschlicher natur, haften an einem wie gestank, den man nicht einfach unter der dusche los wird.
momoseven - 2008/09/14 15:49
Lieber bon,
Nüchtern betrachtet ist nichts wirklich Schlimmes geschehen, nur allzu Menschliches.
bonanzaMARGOT - 2008/09/14 16:42
nüchtern gesehen
ist überhaupt nichts passiert, ausser dass jemand mir menschlich einen fusstritt verpasste, der bei mir unmenschlich und hinterfotzig ankam.
du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wütend ich in einer ecke meines egos noch bin.
ich kenne dieses gefühl auch von den arroganten, übermächtigen türstehern, die einen nicht in die disco ließen, weil ihnen angeblich mein gesicht nicht gefiel. gut, das passierte mir nicht oft, weil ich nicht oft in discos ging.
damals lernte ich jedenfalls, dass ich mich nur einmal abweisen lasse - es ist besser für meine haltung, für meinen stolz.
eigentlich bin ich mit dieser haltung ziemlich menschlich.
und meine wut ist es auch!!
wer`s bei mir verschissen hat, der kann mich kreuzweise.
ich mache es mir dabei bestimmt nicht leicht.
ende gelände.
bon.
du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wütend ich in einer ecke meines egos noch bin.
ich kenne dieses gefühl auch von den arroganten, übermächtigen türstehern, die einen nicht in die disco ließen, weil ihnen angeblich mein gesicht nicht gefiel. gut, das passierte mir nicht oft, weil ich nicht oft in discos ging.
damals lernte ich jedenfalls, dass ich mich nur einmal abweisen lasse - es ist besser für meine haltung, für meinen stolz.
eigentlich bin ich mit dieser haltung ziemlich menschlich.
und meine wut ist es auch!!
wer`s bei mir verschissen hat, der kann mich kreuzweise.
ich mache es mir dabei bestimmt nicht leicht.
ende gelände.
bon.
momoseven - 2008/09/14 16:53
Leicht
hat es sich da bestimmt keiner gemacht, das kann ich Dir versichern.
bonanzaMARGOT - 2008/09/14 17:18
das sehe ich anders.
rinpotsche - 2008/09/14 23:29
Hast
Du Dir schon mal überlegt, dass es unmöglich ist, seine eigene Rückseite dreidimensional zu sehen? Ich finde es selbstzerstörerisch, wenn man aufrichtig gemeinte Aussagen derart bös negiert.
Sorry, dass ich damit auf einem anderen Blog das Wildern anfange!
Sorry, dass ich damit auf einem anderen Blog das Wildern anfange!
Sun-ray - 2008/09/14 21:22
Dein Text lässt mich schon seit Stunden nachdenklich sein, liebe momoseven. In mehrerlei Hinsicht. Türlich hast du recht - es wäre wundervoll, wenn es das Fach Lebenskunst in der Schule gäbe. Aber seien wir ehrlich - solche kann nur von Menschen gelehrt, vielmehr vorgelebt werden, deren Leben sie darin unterwies. Und Leben und Uni sind nun mal zwei verschiedene Stiefel.
Ich hab keine Ahnung, wie oft ich mich schon neu gebar - bin gar nicht zum Mitzählen gekommen. Entsprechend häufig war das Sterben. Irgendwann verliert dieses seinen Schrecken. Klar nimmt man auch immer was mit - ich kenne sie sehr gut, die alleinigen Nachtstunden, in denen die Gespenster der Vergangenheit nach einem greifen. Aber auch mit diesen versöhnt man sich irgendwann, wenn man merkt, dass sie im Prinzip nur noch alte Bekannte sind.
Gemäß meiner Erfahrung ist das A und O, immer hübsch bei sich zu bleiben - ganz egal, was passiert. Wenn was in der einen Runde nicht klappt, ist man in der nächsten was schlauer. Ich brauch mir keinen Kopf um das Leben anderer machen, sondern mich nur um meins kümmern. Also auch nicht mit irgendwem hadern, der seine eigenen Gründe hat, so zu handeln, wie er es jeweils tat oder tut. Wer meint, dass er mir schaden muss, schadet sich letztlich nur selbst - ich dagegen gewinne wertvolle Erfahrung. Man darf beim aufrechten Aushalten-können sicher nicht stehen bleiben, aber es ist keinesfalls zu unterschätzen, diese Fähigkeit im Handtäschchen zu haben. Sichert beständige Neuanfänge ..... ;o)
Ich hab keine Ahnung, wie oft ich mich schon neu gebar - bin gar nicht zum Mitzählen gekommen. Entsprechend häufig war das Sterben. Irgendwann verliert dieses seinen Schrecken. Klar nimmt man auch immer was mit - ich kenne sie sehr gut, die alleinigen Nachtstunden, in denen die Gespenster der Vergangenheit nach einem greifen. Aber auch mit diesen versöhnt man sich irgendwann, wenn man merkt, dass sie im Prinzip nur noch alte Bekannte sind.
Gemäß meiner Erfahrung ist das A und O, immer hübsch bei sich zu bleiben - ganz egal, was passiert. Wenn was in der einen Runde nicht klappt, ist man in der nächsten was schlauer. Ich brauch mir keinen Kopf um das Leben anderer machen, sondern mich nur um meins kümmern. Also auch nicht mit irgendwem hadern, der seine eigenen Gründe hat, so zu handeln, wie er es jeweils tat oder tut. Wer meint, dass er mir schaden muss, schadet sich letztlich nur selbst - ich dagegen gewinne wertvolle Erfahrung. Man darf beim aufrechten Aushalten-können sicher nicht stehen bleiben, aber es ist keinesfalls zu unterschätzen, diese Fähigkeit im Handtäschchen zu haben. Sichert beständige Neuanfänge ..... ;o)
momoseven - 2008/09/14 23:38
Liebe Sun-ray,
schön Dich noch hier zu finden!
Ich rede sicher so, WEIL mich das Leben gerade einiges lehrt.
Auch ich bin schon oft gestorben, und doch wieder zurückgekommen, und ich staune selbst, daß ich immer fröhlicher damit werde, mit den Jahren. Auch mein zweiter Vorname ist Aufrechtes Aushalten und mein Nachname Contenance, und doch, in dem ich gerade ein paar Dinge loslassen lerne, zulasse, daß mich etwas verändert, gewinne ich andere, neue, schöne Dinge, von deren Existenz ich nicht einmal ahnte.
Liebe Grüsse und Gute Nacht
Ich rede sicher so, WEIL mich das Leben gerade einiges lehrt.
Auch ich bin schon oft gestorben, und doch wieder zurückgekommen, und ich staune selbst, daß ich immer fröhlicher damit werde, mit den Jahren. Auch mein zweiter Vorname ist Aufrechtes Aushalten und mein Nachname Contenance, und doch, in dem ich gerade ein paar Dinge loslassen lerne, zulasse, daß mich etwas verändert, gewinne ich andere, neue, schöne Dinge, von deren Existenz ich nicht einmal ahnte.
Liebe Grüsse und Gute Nacht
Wie recht Du hast...
Valeska
Danke zurück!