Hoch und Tief
Es ist schon erleichternd, erstmal der Krankenhausatmosphere entkommen zu sein. Ich bin froh, daß ich in eine Wohnung zurückkehren konnte, in der ich mich wohlfühle, und gestern abend lief ich mit dem 10 jährigen Sohn meiner Vermieterin und Brasky auf die Wiesen. Ein süsser Knopf, der inzwischen seine Schüchternheit mir gegenüber abgelegt hat, und frei von der Leber weg mit mir plauderte. Mitten auf der Wiese trafen wir auf ein Liebespaar, und Brasky, die sich von freundlichen Menschen sofort angezogen fühlt, stürzte sich sofort auf sie, und liess sich von ihnen knuddeln. Die Beiden sassen in einer fast sichtbaren Aura von Glück, und es stellte sich heraus, daß er Spanier ist, und wir plauderten alle ein bisschen und verabschiedeten uns fast wie alte Freunde. An der Haustür gaben uns der Junge und ich wie selbstverständlich ein High-Five, und ich hoffe, wir werden von nun an öfter mal zusammen spatzieren gehen.
Nach dem wirklich beeindruckenden Film "HOME" kuschelte ich mich in mein schönes Pastellbettchen, froh, wieder unter meinen Leuchtsternchen zu liegen und schlief auch sehr gut.
Heute morgen wachte ich nach Krankenhauszeit auf, die halbe Flasche gestern hat mir aber einen leichten Kater beschert, und ich blieb noch 1 Stunde liegen, in der mir aber meine ganze Misere wieder hochstieg, die Entrüstung, und auch die Angst, wie es denn nun weitergehen soll. Bar aller Schmerzmittel waren auch die Schmerzen schnell wieder da, die die heisse Wärmflasche nachts ein wenig abgelenkt hatte, und damit auch die Verzweiflung, das Gefühl des Ausgeliefertseins, die Zweifel, ob es nicht doch psychosomatisch sei. Doch das Gefühl der gerechten Empörung hat mir einen Schwung verliehen, der mir lange gefehlt hat. Irgendwo bin ich stolz auf meine Unnachgiebigkeit gegenüber dieser zickigen Ärztin, ich bin stolz, daß ich mich diesmal nicht geduckt habe, sondern riskiert habe, unbequem zu wirken, meine Meinung zu vertreten. Ich habe lange Jahre gebraucht, um wieder zu lernen, daß ich eine gute Intuition habe, und die lasse ich mir jetzt nicht so einfach wieder ausreden. Das soll nicht heissen, daß ich starrköpfig auf meiner Meinung beharre, aber ich gebe mich nicht mehr so leicht zufrieden, wie früher, vor allem wenn jemand unlogischen, pauschalisierenden Mist an mich hinredet, und sofort beleidigt ist, wenn jemand Zweifel äussert, oder anderer Meinung ist.
Ich kann es inzwischen verstehen, wenn meine Mutter mit ihren "Reiss-Dich-zusammen-Parolen" kommt, es ist ihre eigene Hilflosigkeit und Angst, und sie glaubt, mir damit zu helfen, und kompensiert dadurch ein bisschen den eigenen Schmerz, daß ihre Tochter leidet, aber ich kann nicht akzeptieren, wenn eine studierte Arztin sich in ihrer Berufsehre gekränkt fühlt, nur weil ich ein paar schwierige Fragen stelle. Ärzte, so habe ich in der letzten Zeit gelernt, können einfach nicht offen zugeben, wenn sie mit ihrem Latein am Ende sind, sie können nicht einfach sagen, wir wissen leider nicht weiter, aber es ist durchaus möglich, daß es etwas gibt. Nein, es heisst: Sie haben nichts, was irgendwo vermittelt, daß meine Empfindungen gar nicht existieren.
Sie hat mir nicht mal alles Gute gewünscht, sondern war nur froh, mich loszuwerden.
Wenn ich zaubern könnte, dann hätte ich sie mal ein paar Stunden in meinen Zustand versetzt.
So, schreiben tut, wie ich merke, wirklich gut, es hat sich viel angesammelt und es tut gut, es herausfliessen zu lassen.
Jetzt werde ich mich meiner angestaubten Wohnung widmen und langsam meinen langschläfrigen Hund wecken, die hinter mir auf dem Sofa schnarcht.
Bis später, Ihr Lieben !!!
Nach dem wirklich beeindruckenden Film "HOME" kuschelte ich mich in mein schönes Pastellbettchen, froh, wieder unter meinen Leuchtsternchen zu liegen und schlief auch sehr gut.
Heute morgen wachte ich nach Krankenhauszeit auf, die halbe Flasche gestern hat mir aber einen leichten Kater beschert, und ich blieb noch 1 Stunde liegen, in der mir aber meine ganze Misere wieder hochstieg, die Entrüstung, und auch die Angst, wie es denn nun weitergehen soll. Bar aller Schmerzmittel waren auch die Schmerzen schnell wieder da, die die heisse Wärmflasche nachts ein wenig abgelenkt hatte, und damit auch die Verzweiflung, das Gefühl des Ausgeliefertseins, die Zweifel, ob es nicht doch psychosomatisch sei. Doch das Gefühl der gerechten Empörung hat mir einen Schwung verliehen, der mir lange gefehlt hat. Irgendwo bin ich stolz auf meine Unnachgiebigkeit gegenüber dieser zickigen Ärztin, ich bin stolz, daß ich mich diesmal nicht geduckt habe, sondern riskiert habe, unbequem zu wirken, meine Meinung zu vertreten. Ich habe lange Jahre gebraucht, um wieder zu lernen, daß ich eine gute Intuition habe, und die lasse ich mir jetzt nicht so einfach wieder ausreden. Das soll nicht heissen, daß ich starrköpfig auf meiner Meinung beharre, aber ich gebe mich nicht mehr so leicht zufrieden, wie früher, vor allem wenn jemand unlogischen, pauschalisierenden Mist an mich hinredet, und sofort beleidigt ist, wenn jemand Zweifel äussert, oder anderer Meinung ist.
Ich kann es inzwischen verstehen, wenn meine Mutter mit ihren "Reiss-Dich-zusammen-Parolen" kommt, es ist ihre eigene Hilflosigkeit und Angst, und sie glaubt, mir damit zu helfen, und kompensiert dadurch ein bisschen den eigenen Schmerz, daß ihre Tochter leidet, aber ich kann nicht akzeptieren, wenn eine studierte Arztin sich in ihrer Berufsehre gekränkt fühlt, nur weil ich ein paar schwierige Fragen stelle. Ärzte, so habe ich in der letzten Zeit gelernt, können einfach nicht offen zugeben, wenn sie mit ihrem Latein am Ende sind, sie können nicht einfach sagen, wir wissen leider nicht weiter, aber es ist durchaus möglich, daß es etwas gibt. Nein, es heisst: Sie haben nichts, was irgendwo vermittelt, daß meine Empfindungen gar nicht existieren.
Sie hat mir nicht mal alles Gute gewünscht, sondern war nur froh, mich loszuwerden.
Wenn ich zaubern könnte, dann hätte ich sie mal ein paar Stunden in meinen Zustand versetzt.
So, schreiben tut, wie ich merke, wirklich gut, es hat sich viel angesammelt und es tut gut, es herausfliessen zu lassen.
Jetzt werde ich mich meiner angestaubten Wohnung widmen und langsam meinen langschläfrigen Hund wecken, die hinter mir auf dem Sofa schnarcht.
Bis später, Ihr Lieben !!!
momoseven - 2009/06/10 10:43
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