Obwohl bei mir in nächster Zeit erstmal nur die Vollzeitknechtschiene angesagt ist, dämmert mir gerade, wie arg urlaubsreif ich eigentlich bin. 8 Jahre auf einer Ferieninsel leben ersetzt nicht das Gefühl, welches man hat, wenn man die Koffer mit seinen Lieblingssachen vollstopft, und sich temporär aus seinem regulären Dunstkreis verkrümelt. Von dort aus war ich nur einmal richtig im Urlaub, im Senegal, und das ist schon fast 4 Jahre her.
In einem freundlichen Nachbarblog sah ich gerade Bilder aus Paris, und erinnerte mich an meine Reisen dorthin, ich war ziemlich oft dort, da ich mal mit einem Franzosen liiert war, und liebte es.
Paris war auch die erste Stadt, in die ich allein reiste, stundenlang begeistert mit der Metro unterwegs war, tagelang auf dem Place de Pompidou rumlungerte, und kilometerweit einfach nur rumgelaufen bin, mich berauschend am pulsierenden Leben um mich herum.
Doch viel mehr liebe ich eigentlich Roadmovies, mit Schlafsack und Zelt, und einem kleinen Gaskocher, ein vages Ziel auf der Landkarte und los...
Ich war selten allein auf solchen Trips früher, doch in den letzten Jahren vor Mallorca zog ich, mangels Begleitung, auch gerne mal alleine los, durchfuhr mit meinem Bus die Bretagne, gondelte in der Schweiz rum, rucksackte mich durch Indien.
Inzwischen reizt mich das Alleinreisen nicht mehr so. Es ist schön, wenn man sich gegenseitig am Neuen berauscht, sich aufmerksam machen kann, die Eindrücke teilen, gemeinsam speisen, und sich an Orte wagen kann, die man als alleinreisende Frau eher meidet, wie einsame Strände, verlassene Gegenden und Großstädte bei Nacht.
Dennoch werde ich meinen nächsten, möglichen Urlaub höchstwahrscheinlich auf Mallorca, meinem alten Zuhause, verbringen, alle meine Freunde wiedersehen, und in der Luft und dem Licht baden, welches ich hier so vermisse.
Denn, vielleicht ist das etwas, was mit den Jahren kommt, kein Ort kann schöner sein, als bei Freunden zu sein, egal wo.