Freuen
Früher war ich oft extremen Stimmungsschwankungen ausgesetzt .
Bei den Hoch-Phasen habe ich mich dann immer völlig verausgabt, und in den Tief-Phasen wollte ich am liebsten mit allen möglichen (teils ungesunden) Mitteln die Flucht ergreifen.
Denn alles war extrem: Die Freude, das war meistens DAS große Glücksgefühl, das absolute Eins-Sein mit dem Universum, die Gewissheit, daß so und nur so das Leben einen Sinn hat, und ein Zustand, den ich am liebsten für immer und ewig behalten wollte. Der, danach meistens unausweichliche Absturz ins andere Extrem war denn auch DAS Schlimmste, nichts hatte mehr einen Sinn, das Leben schien zu Ende, und unerträglich. Und es fühlte sich so an , als würde es nie mehr anders werden können.
Da so etwas auf Dauer sehr kräftezehrend ist, wundere ich mich nicht, daß ich versucht habe, dem Ganzen zu entfliehen, und mich oft ins Graue Zimmer verzogen habe, wo nichts mehr richtig schön ist, aber auch nichts mehr richtig wehtut. Es ist leider eine Eigenschaft des Grauen Zimmers, daß man die Tür dann nicht mehr so leicht findet, aus der es wieder raus geht, ins Leben.
Die Zeiten sind erstmal überstanden, das merke ich nun immer mehr.
Und ich lerne eine ganz andere Seite der Freude kennen, die mir sehr gut gefällt. Nicht mit Pauken und Trompeten, nichts, was mich dazu treibt, die kurze Zeit (die ich früher diese Freude verspürte) zu nutzen, und mich darin völlig zu verausgaben.
Nein, es ist eher was Ruhiges, Wohliges. Morgens aufzuwachen mit einem räkelnden Qietscher. Sich im Bett schon auf einen Kaffee zu freuen. Aus dem Fenster gucken, und lachen, weil die Sonne scheint. Sich auf den Tag freuen.
Es gibt, bei genauerer Betrachtung soooo viele kleine, und manchmal auch große Dinge, auf die, oder an denen man sich freuen kann, und manchmal bin ich immer noch darüber erstaunt, daß ich die früher alle nicht sehen konnte.
Vielleicht habe ich früher zu weit zurück und manchmal zu weit nach Vorne gesehen, und gar nicht dahin, wo ich eigentlich jetzt gerade bin. Deswegen bin ich vielleicht auch so oft gestolpert, weil ich einfach nicht drauf achtete, was mir vor den Füssen liegt, selbst, wenn es was Schönes war.
Heute ist so ein Tag, an dem ich mich einfach freue.
Daß Wochenende ist, und ich ein bißchen rumtrödeln kann.
Daß die Sonne scheint, und ich gleich mit dem süssen Hund durch den Wald rascheln gehe.
Daß ich heute Abend zu einem Essen bei lieben Menschen geladen bin.
Daß ich in 1 Woche endlich wieder nach Hamburg komme, und eine geliebte Freundin wiedersehe.
Daß mein Leben so ist, wie es ist.
Daß ich ich bin, und ich mich auch genauso mag, und daß ich das Graue Zimmer nicht mehr brauche.
*Strecktsich*
Euch Allen ein Schönes Wochenende!
:-)
Bei den Hoch-Phasen habe ich mich dann immer völlig verausgabt, und in den Tief-Phasen wollte ich am liebsten mit allen möglichen (teils ungesunden) Mitteln die Flucht ergreifen.
Denn alles war extrem: Die Freude, das war meistens DAS große Glücksgefühl, das absolute Eins-Sein mit dem Universum, die Gewissheit, daß so und nur so das Leben einen Sinn hat, und ein Zustand, den ich am liebsten für immer und ewig behalten wollte. Der, danach meistens unausweichliche Absturz ins andere Extrem war denn auch DAS Schlimmste, nichts hatte mehr einen Sinn, das Leben schien zu Ende, und unerträglich. Und es fühlte sich so an , als würde es nie mehr anders werden können.
Da so etwas auf Dauer sehr kräftezehrend ist, wundere ich mich nicht, daß ich versucht habe, dem Ganzen zu entfliehen, und mich oft ins Graue Zimmer verzogen habe, wo nichts mehr richtig schön ist, aber auch nichts mehr richtig wehtut. Es ist leider eine Eigenschaft des Grauen Zimmers, daß man die Tür dann nicht mehr so leicht findet, aus der es wieder raus geht, ins Leben.
Die Zeiten sind erstmal überstanden, das merke ich nun immer mehr.
Und ich lerne eine ganz andere Seite der Freude kennen, die mir sehr gut gefällt. Nicht mit Pauken und Trompeten, nichts, was mich dazu treibt, die kurze Zeit (die ich früher diese Freude verspürte) zu nutzen, und mich darin völlig zu verausgaben.
Nein, es ist eher was Ruhiges, Wohliges. Morgens aufzuwachen mit einem räkelnden Qietscher. Sich im Bett schon auf einen Kaffee zu freuen. Aus dem Fenster gucken, und lachen, weil die Sonne scheint. Sich auf den Tag freuen.
Es gibt, bei genauerer Betrachtung soooo viele kleine, und manchmal auch große Dinge, auf die, oder an denen man sich freuen kann, und manchmal bin ich immer noch darüber erstaunt, daß ich die früher alle nicht sehen konnte.
Vielleicht habe ich früher zu weit zurück und manchmal zu weit nach Vorne gesehen, und gar nicht dahin, wo ich eigentlich jetzt gerade bin. Deswegen bin ich vielleicht auch so oft gestolpert, weil ich einfach nicht drauf achtete, was mir vor den Füssen liegt, selbst, wenn es was Schönes war.
Heute ist so ein Tag, an dem ich mich einfach freue.
Daß Wochenende ist, und ich ein bißchen rumtrödeln kann.
Daß die Sonne scheint, und ich gleich mit dem süssen Hund durch den Wald rascheln gehe.
Daß ich heute Abend zu einem Essen bei lieben Menschen geladen bin.
Daß ich in 1 Woche endlich wieder nach Hamburg komme, und eine geliebte Freundin wiedersehe.
Daß mein Leben so ist, wie es ist.
Daß ich ich bin, und ich mich auch genauso mag, und daß ich das Graue Zimmer nicht mehr brauche.
*Strecktsich*
Euch Allen ein Schönes Wochenende!
:-)
momoseven - 2011/11/12 13:07
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Aber ich sehe auch immer mehr das Schöne in den kleinen Dingen. Ich glaube, es wird bald wieder Zeit für das Verfassen neuer Glücksmomente... :-)
Hallo, Liebe!
Ich glaube, das ist wirklich Zwillings-Art, daß man sich im Laufe des Lebens aus den Extremen her einpendelt.
Wenn man dabei, wie es mir halt leider passiert ist, nicht in Depressionen reinrutscht, oder psychosomatische Beschwerden bekommt, ist das zwar trotzdem anstrengend, aber es kann auch sehr schön sein. Und gegen Superlative und Extreme ist generell auch nichts zu sagen, wenn man sie denn auf Dauer aushalten kann.
Oft ist es viel ungesünder, wenn man versucht, etwas zu sein, was man zu dem Zeitpunkt einfach nicht ist. Gerade das hat mich mit abstürzen lassen.
Also glaube nicht, daß diese starken Gefühle nicht auch gut sind, da ist sehr viel Schönes bei.
Bei mir hat das auch sicher viel mit dem Älterwerden, den Wechseljahren und dem ganzen Gelöt zu tun. Und jetzt fühlt es sich bei mir gesund und nicht erzwungen an.
Lass Dir also Zeit! Am Wichtigsten ist ja, daß Du Dich selber liebst, so wie Du eben bist!!!!
:-)
:-)